Beim ersten Blick aus dem Fenster heute Morgen bot sich mir kein erquickliches Bild. Der Himmel war immer noch Wolkenverhangen und mir schien dass es auch nebelig war. Also kein Grund zum Aufstehen und sich stressen. Langsam pellen wir uns aus unserem Bett und zu unserer Überraschung gab es mittlerweile kleine Wolkenlücken die ein bisschen Hoffnung in uns aufkeimen ließen. Im Verlauf des Vormittags wurden die Lücken immer größer, so dass wir beschlossen haben keine weitere Zeit zu verlieren und sofort an den Strand zu fahren. Wie sind wieder nach Jervis Bay gefahren (dort waren wir gestern Abend schon einmal), wo es die weißesten Sandstrände der Welt gaben soll (laut Guinessbuch der Rekorde). Ob es nun wirklich die weißesten Strände sind kann ich schlecht einschätzen, aber sie waren sehr schön. Da ich nichts mehr zu lesen haben, habe ich Gerhard die Kamera geklaut und habe Alles fotografiert was so am Strand rumlag. Dann haben wir uns natürlich noch gesonnt und waren baden.
Gegen 12 Uhr wurde die Sonne dann zu doll, weshalb wir weiter Richtung Süden nach Batemans Bay gefahren sind. Einen Zwischenstopp haben wir in Ulladulla eingelegt, wo wir uns eine kleine Seafood Mischung geteilt haben und den Surfern am Ulladulla Beach zugesehen haben.
Etwa gegen 16:30 Uhr waren wir dann in Batemans Bay, wo wir uns einen Campingplatz gesucht haben. Dieser liegt mitten im Wald, weshalb es auch ein reges Kommen und Gehen bei den Huphups gibt. Eigentlich wollten wir uns nach unserer Ankunft noch mal an den Strand legen, was durch einen starken Wind vereitelt wurde. Wir haben uns deshalb nur auf das Baden begrenzt (das Wasser im Pazifik ist auch endlich wieder wärmer).
Zum Abschluss eines sehr schönen Tages gab es Würstchen von Metzger und jeweils einen Kolben Mais.*lecker* Gerhards Staatsfeind Nummer eins hat sich nicht blicken lassen.
Natürlich konnte ich es mir nicht entgehen lassen, die Strandnähe des Campingplatzes zu nutzen, um völlig stressfrei (naja, wenn 06:15 Uhr aufstehen stressfrei ist) einen Sonnenaufgang zu fotografieren. Auch wenn Katja sich nochmal gemütlich im Bett rumgedreht hat war ich aber nicht allein am Strand, ein paar nette Mücken ließen sich einfach nicht davon abhalten mir Gesellschaft zu leisten… Bei so etwas lernt man Langzeitbelichtungen mit davorgehaltenem Filter echt lieben, wenn man nach 5 Sekunden spürt, dass eine Mücke auf der Stirn gelandet ist, und man genau weiß dass sie sich dort noch weitere 25 Sekunden verlustieren darf bevor man sich wehren kann. Aber wenigstens war mir das Meer heute wohlgesonnen und hat mich nicht wieder in seine feuchte Umarmung geschlossen!
Zurück am Zeltplatz habe ich Katja geweckt und wir haben gefrühstückt. Danach kam es zu einer absoluten Premiere in unserer Reise: Wir sind zu einer Waschanlage gefahren und habe Skippy eine Dusche spendiert!!! Da wir ja leider am Montag zurückfliegen und uns von Skippy trennen müssen, mussten wir natürlich irgendwie den Dreck abkriegen, der nach den zwei Monaten bei über 19.000km durch Outback und Gravel Roads für eine Lackfarbe gesorgt hat, die nur noch entfernt an weiß erinnert… :-) Der rote Kontinent lässt grüßen! Spätestens seit dem Parkhaus wissen wir ja, dass unser geliebter Skippy etwas zu groß geraten ist und dementsprechend auch nicht in eine Waschanlage passt. Es hieß also selbst ist der Mann bzw. die Frau! Passenderweise ist heute Samstag, was auch in Australien scheinbar der traditionelle Ein-Mann-muss-sein-Auto-waschen-Tag ist. Zuerst sind wir Skippy also mit jeder Menge blauem Schaum und einer großen Bürste zu Leibe gerückt, was aber nur bedingt gegen die zahlreichen Leichen auf der Motorhaube geholfen hat, weshalb wir sogar noch mühevoll zum Kratzschwamm greifen mussten. Danach noch ein paar Runden Dampfstrahler und nach locker 15 AUD erstrahlte Skippy wieder in einem weiß, das für uns so ungewohnt ist, dass wir uns seitdem jedes Mal wundern wenn wir ihn anschauen…
Dann musste nochmal schnell eingekauft werden bevor es endlich wieder ab an den Strand ging, es schien nämlich schon die ganze Zeit die Sonne und wir wollten uns endlich wieder in die Sonne legen, damit bei unserer Rückkehr auch alle neidisch sind. Die letzte Zeit war ja nicht gerade förderlich für den Neidfaktor… Am Strand wurde uns dann klar, dass 21 Grad bei recht kräftigen Wind jetzt auch nicht gerade als Hitze durchgehen, es war doch irgendwie kühl. Tapfer haben wir es dennoch ausgehalten und waren sogar baden! Danach haben wir noch einige schöne Strände und Felsbuchten abgefahren und sind letztendlich in Narooma gelandet. Auch hier gibt es schicke Felsen, die Glasshouse Rocks, und in unmittelbarer Nähe eine Campingplatz. Nach dem Einchecken habe ich mich nochmal aufgemacht um den Sonnenuntergang abzulichten, während Katja schon mal alles für unser Burger-Essen vorbereit hat…
Jetzt sind die 2 Monate doch glatt schon wieder vorbei, so dass wir heute unseren letzten richtigen Urlaubstag hatten. Zum Abschied wollte uns das Wetter noch mal eine Freude bereiten, weshalb es sich von seiner besten Seite zeigte. Der Morgen ging wieder verhältnismäßig früh los, weil wir heute nach Sydney zurückfahren mussten und noch an den Bondi Beach wollten. Die Zeitumstellung auf Winterzeit (also 1 Stunde mehr) kam uns dabei zugute. Wir sind also 5:30 Uhr aufgestanden, was nach alter Zeit 6:30 Uhr gewesen wäre. Ohne Frühstück sollte es gleich losgehen um rechtzeitig zum Sonnenbade in Sydney zu sein. Da wir jedoch direkt am Strand und an den Glasshouse Rocks übernachtet hatten und sich ein schöner Sonnenaufgang andeutete, konnte ich einfach nicht nein sagen als Gerhard seinen Hundeblick aufgesetzt hat und traurig zu mir gesagt hat: „Das wird bestimmt ein schöner Sonnenaufgang!“. Wir haben also auch noch diesen Sonnenaufgang fotografiert. Die gute Nachricht an dieser Stelle für MICH ist (ich weiß das alle anderen die Fotos so toll finden und meinen das es sich doch lohnt so früh aufzustehen), dass es der letzte Sonnenaufgang dieses Urlaubs war.
Danach gings aber wirklich los. Insgesamt veranschlagte das Navi für 370km 5 Stunden. Diese Angabe erschien uns zunächst etwas zu lang, wir wurden aber in Sydney eines Besseren belehrt. Unsere Frühstückspause haben wir dann gegen 10 Uhr in Kiama eingelegt.
Dort gab es neben einem selbstgemachten Breaki Bürger (Toasti mit Schinken, Käse und Spiegelei) auch Blowholes zu bestaunen. An dieser Stelle muss noch einmal an die vielen Male erinnert werden, während derer wir vor Blowholes standen und nichts hat sich getan bzw. zu denen wir nicht hingekommen sind. Wir konnten diesen Punkt auf unserer Liste also auch noch abhacken.
Nachdem wir uns gestärkt haben, haben wir noch einmal einen kurzen Abstecher zu den Bombo Rocks gemacht, die auch als Chathedral Rocks bezeichnet werden. Nach ein paar kurzen Fotos gings weiter und mittlerweile zeigte das Navi auch schon 14 Uhr Ankunft in Sydney an. Leider ließ sich an dieser Vorgabe nichts mehr verändern, da sowohl die Straßen Innerorts wie auch Außerorts von sonntaglichen Schönwetterausflüglern verstopft waren. Nach einer endlich langen Zeit der Parkplatzsuche und etwas Glück haben wir in Bondi doch noch einen Parkplatz bekommen und konnten für 3,60$/Stunde parken.
Nach so viel Stress mussten wir gleich erst mal ins Wasser springen. Der Strand war Gott sei dank bewacht weshalb wir uns tiefer hineingetraut haben und uns von den Monsterwellen haben durchschütten lassen. Nach einer Trocknungspause haben wir diese Prozedur noch mal wiederholt, so dass wir bis 17 Uhr am Strand lagen. Zusammenfassend kann man über Bondi Beach sagen, dass er vielleicht nicht der schönste Strand, aber mit den vielen Menschen und den größen Wellen einer der beeindruckensten Strände in Australien ist. Nach dem Beach gings zurück auf den Campingplatz auf dem wir schon 3 Tage zuvor gestanden hatten wo wir uns ein Resteessen aus Roo Würstchen, Zwiebeln, Pilzen und Mais, sowie Rucola Salat gegönnt haben.
Dr. Gerhard Aust
Hobby Photographer
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