Schon beim Klingeln des Weckers hat man durch die Vorhänge hindurch die Sonne gesehen, scheinbar haben wir endlich mal wieder so schönes Wetter wie man es eigentlich von Australien erwartet! Bevor es weiter ging haben wir noch kurz das Aboriginal Art and Culture Center besichtigt und einen Boomerang erstanden. Wir wissen allerdings nicht ob er auch ein Returning Boomerang ist, es gibt nämlich ganz verschiedene (von der Schlagwaffe bis zum Grab- und Feuer-Utensil ist alles dabei!). Und zum Werfen ist er eindeutig zu schade!
Wegen des schönen Wetters haben wir auch gleich beim erstbesten Strand angehalten und dort gebadet, natürlich wieder im knackig kalten Wasser. Wir sind schon mal gespannt welche Wassertemperaturen wir an der Ostküste zu erwarten haben… Danach haben uns eine Gravel-Road zum Cape Bauer vorgenommen, einer kleinen Halbinsel auf der größeren Eyre Peninsula. Und der Aufwand hat sich echt gelohnt, es gab immer wieder Parkplätze von denen aus man einen Blick auf eine sagenhafte Steilküste bekommen hat. Die Wellen waren dort aber so hoch, dass wir uns aufgrund der Klippen nicht getraut haben baden zu gehen, obwohl es wirklich verlockend war!
Nächste Station waren die Murphy’s Haystacks, das sind (wieder mal) große Granitblöcke die in der Gegend rum liegen, genauer gesagt auf dem Grund und Boden des Farmers Murphy, woher sie dann auch ihren Namen bekommen haben. Schon Wahnsinn wie häufig wir hier Steine oder Ähnliches besichtigen…
Kurz vor Elliston, unserem heutigen Tagesziel, sind wir dann nochmal auf eine Gravelroad abgebogen und haben uns die Talia Caves angeschaut, das sind Höhlen in der Steilküste die mit der Zeit durch die Wellen entstanden sind. So gegen 18:00 Uhr sind wir dann endlich in Elliston angekommen und haben uns einen sehr schönen Campingplatz gesucht. Wie ihr mittlerweile erahnen dürftet, war damit natürlich noch nicht Schluss, wir haben uns nochmal aufgemacht um den Sonnenuntergang zu fotografieren J Neben dem Jetty in Elliston (das ist übrigens ein Steg von dem aus man angeln kann) boten sich dafür Skulpturen an, die im Rahmen eines Wettbewerbs an der Steilküste aufgestellt waren. Unsere Favoriten waren eindeutig die Osterinsel-Köpfe! Aber auch die Steilküste kam denk ich mal ganz gut raus…
Viel zu spät, so gegen 22:00 Uhr gabs dann endlich Essen, und zwar Nudeln mit Bratwurstfüllung-Tomaten-Sauce. Irgendwie haben wir das mit der Zeitumstellung noch nicht so ganz auf die Reihe gekriegt… Als wir dann eigentlich nur noch schnell die Bilder sortieren wollten kam dann noch ein älterer Australier vorbei, der erst nur abgewaschen und sich dann einfach zu uns gesetzt und mit uns gequatscht hat. Somit waren wir natürlich noch später dran!
Wieder beginnt der Morgen mit einem herrlichen Sonnenaufgang, den wir von den oberen Seitenfenstern aus dem Bett heraus beobachten konnten. Obwohl sich durch die Sommerzeit unser Wecktermin um eine Stunde verschoben hat, sind wir immer noch ganz schön knülle. Jedoch kann diesem Zustand mit einer Dusche und einem schönen Frühstück Abhilfe geschaffen werden. Dies führt jedoch dazu, dass wir früh morgens gelinde gesagt nicht die schnellsten auf dem Campingplatz sind. Eigentlich waren wir dann gegen 9:30 zum Aufbruch bereit, wenn ich nicht noch diverse Kleinigkeiten gesucht hätte. Zum einen meine Sonnenbrille und zum anderen meinen Ring. Die die mich kennen, denken bestimmt wieder: „Mhhh…so ein Schussel, wenn der Kopf nicht angewachsen wäre…!“. Leider kann ich dieser Aussage nur zustimmen und ich steh dazu, ich bin ein Schussel. Das wiederfinden des Rings war nicht das Problem, aber mit der Sonnenbrille hab es einige Komplikationen. Nachdem ich in der Toilette, in der Campkitchen und im Auto gesucht hatte stand fest…die Brille ist weg. Mittlerweile war es auch schon nach 10 Uhr als wir zu den Klippen aufbrachen, bei denen wir gestern Abend Fotos gemacht haben. Und dort lag sie dann Gott sei dank.
Erleichtert ging’s dann endlich los. Naja fast, denn bevor wir weiter Richtung Port Lincoln gefahren sind, führte uns unser Weg 10km zurück. Dort lag nämlich eine Bäckerei die Holzofenbrot verkauft. In der Hoffnung das dies nicht so weich ist, haben wir den Weg auf uns genommen. Dort gab es aber keinen direkten Shop, sondern nur ein Straßenverkauf mit Bezahlung auf Vertrauensbasis.
Danach ging’s wieder zurück nach Elliston, da wir noch Tanken mussten. Leider wollte uns der einzige Geldautomat in dem Nest keinen Cent geben, so dass wir mit unserem restlichen Bargeld grad so viel Sprit bekommen haben, dass wir bis nach Port Lincoln kommen.
Danach ging’s nun wirklich endlich los, aber mittlerweile war es um 11 Uhr. Der untere Teil der Eyre Peninsula ist leider nicht mal halb so spektakulär wie der obere Teil. Auf den 200 km bis nach Port Linceln haben wir nicht ein einziges Mal angehalten. Erst kurz vor Port Lincoln, an der Coffin Bay wollten wir einen kurzen Stopp zum Baden einlegen, für das der Nationalpark laut der Broschüre des Touristenbüros gut geeignet sein sollte. Pustekuchen…kein einziger Strand an dem man hätte schwimmen gehen können, nur jede Menge Austernfarmen (wenn man die mögen würde wär man hier im Paradies).
Ein bisschen deprimiert ob der Tatsache, dass wunderbares Wetter war und wir noch nicht mal den kleinen Zeh ins Wasser gehalten haben sind wir nach Port Lincoln gehfahren. Dort wurden alle Vorräte aufgefrischt, sowohl die von Skippy als auch unsere. Zusätzlich haben wir für das Abendbrot ein Kilo einheimischer King Prawns gekauft, das es zusammen mit dem Brot geben sollte.
Um wenigstens die restlichen Sonnenstrahlen zu genieße, sind wir anschließend in den Lincoln National Park gefahren und haben es uns an der September Bay gut gehen lassen. Dann gab es das bereits erwähnte Abendbrot, bevor wir uns wieder dem Sonnenuntergang gewidmet haben.
Heute verbringen wir die Nacht übrigens in dem Nationalpark, wo wir außer einem Plumpsklo wieder keine Infrastruktur haben. Als Entschädigung besuchen uns dafür Huphups!
So eine Nacht auf einem Campground im Nationalpark ist schon ne aufregende Sache, was gestern noch dadurch verstärkt wurde dass wir wirklich mutterseelenallein dort waren, zwischen uns und der Zivilisation lagen locker 40km Gravel Road. Abgesehen von nächtlichen Hüpf-Geräuschen wurden wir aber nicht weiter belästigt :-)
Da wir ja in unmittelbarer Nähe zum Strand gecampt haben, ließ sich heute morgen sogar mal der innere Schweinehund dazu überreden ein paar Fotos vom Sonnenaufgang zu machen. Durch die Sommerzeit ist das ja mittlerweile relativ gemütlich so gegen 6:50 Uhr möglich…
Und hier nochmal ein paar Bilder von unserem Campground:
Nach dem eher provisorischen Waschen (fürs Meer wars uns früh noch zu kalt) sind wieder gen Norden aufgebrochen, unser Ziel war das 360km entfernte Port Augusta, das sich selbst als Tor zum Outback bezeichnet und der klassische Ausgangspunkt für Fahrten zum Ayers Rock (politisch korrekt: Uluru) ist. Eigentlich waren in der Touri-Broschüre der Eyre Peninsula noch ein paar Sehenswürdigkeiten eingezeichnet, aber irgendwie waren die von der Straße weg nicht so richtig ausgeschildert so dass wir an allen vorbei gefahren sind. So schlimm wird’s nicht gewesen sein, denn unser Baedeker hat kein Wort darüber verloren.
In Port Augusta angekommen war dann erstmal wieder Großeinkauf angesagt, denn schließlich planen wir die nächsten 6 Tage einen KURZEN Abstecher zum Uluru. Naja kurz, eine einfache Strecke beträgt so um die 1250km, d.h. zwei Tage hinfahren, zwei Tage Uluru und Kata Tjuta besichtigen, und dann wieder zwei Tage zurück. Eigentlich totaler Irrsinn dieser Umweg (erst recht wenn man das in Spritkosten umrechnet), aber irgendwie gehört dieser dämliche Hügel halt dazu und wir würden uns ewig ärgern wenn wir nicht hinfahren. Also, Augen zu und durch!
Nach einem kurzen Abstecher zur Touri-Info, wo wir uns versichert haben dass die Straßenverhältnisse die Fahrt auch zulassen, haben wir unseren Campingplatz angefahren und uns erstmal in den Pool gestürzt, immerhin hatten wir heute knappe 40 Grad! Mir ist schon klar dass wir uns übers schlechte Wetter beschwert haben, aber so übertreiben muss man es ja auch nicht gleich oder??? Zum Abendessen gabs lecker Burger vom Grill, aufgrund des Brotes auch liebevoll McDöner genannt…
Dr. Gerhard Aust
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