… können manchmal die schwersten sein, aber dazu gleich mehr. Wie bereits im letzten Beitrag geschrieben, wollten wir für unsere letzte Nacht vor dem Abflug auf eine Unterkunft oder einen Zeltplatz verzichten, da wir ohnehin schon um 6:00 Uhr am Flughafen das Auto abgeben sollten. Also sind wir nach unserem Ausflug zum Salar de Tara zurück nach San Pedro gefahren und haben uns dort an einen Aussichtspunkt über das Valle de la Luna gestellt. Während ich mich um den Sonnenuntergang gekümmert habe, hat Katja leckere Nudeln gekocht – ein echter Vorteil, wenn man autark ist und alles dabei hat!
Zum Abschluss wollte ich gerne nochmal ein paar Aufnahmen von der Milchstraße machen, schließlich ist die Gegend hier bekannt für den tollen Sternenhimmel und die klare Luft. In den letzten Tagen war das aufgrund des sehr früh aufgehenden (Voll-)Mondes leider nicht möglich, aber heute sollte es von den Zeiten her ganz gut passen. Um ein schönes Motiv zu haben, wollten wir uns nochmal wie schon am ersten Morgen hier ins Valle de la Luna schleichen. Zuvor sind wir aber nochmal zum Aussichtspunkt gefahren und gelaufen, an dem wir den Morgen verbracht hatten, da ich dort vermeintlich meine Tasche mit meinem Filterhalter verloren hatte. Unsere Suche blieb aber erfolglos und so machten wir uns auf dem Weg zu den Tres Marias im Valle de la Luna. Wir stellten unser Auto wieder an der Schranke ab und liefen den letzten Kilometer mit Stirnlampen durch die Dunkelheit. Dort angekommen konnte ich dann ausgiebig die Milchstraße ablichten, die man als Stadtmensch ja nur selten zu Gesicht bekommt. Wir sind uns zwar nicht sicher, ob es jetzt wirklich beeindruckender war als bei unseren Touren in den Alpen, aber toll war es natürlich trotzdem.
Gegen 22:30 Uhr waren wir fertig und machten uns auf den Weg nach Calama. Dazu mussten wir erstmal wieder die Schotterpiste aus dem Park herausfahren, um auf die gut ausgebaute Straße zu kommen und die verbleibenden 120 Km zu fahren. Es sollte also kein Problem sein, gegen zwölf in Calama anzukommen. Dachten wir zumindest! Bereits am Ende der Piste fiel mir auf, dass das Auto ein wenig nach rechts zog, und das wollte sich auch auf der geteerten Straßen nicht ändern. Bald kam auch ein sehr charakteristisches Geräusch dazu und wir wussten was Sache ist: WIR HATTEN EINEN PLATTEN! Es kann doch wirklich nicht wahr sein, da fahren wir ca. 4.000 Km durch Patagonien über die Carretera Austral und andere Schotterpisten und auch hier in der Atacama kamen nochmal 1.500 Km zumeist auf Schotter dazu, und dann fangen wir uns auf den letzten Kilometern Piste einen Platten ein, ohne wirklich eine Ursache erahnen zu können. Also haben wir auf dem Seitenstreifen angehalten und im Stockdunklen den Reifen gewechselt, während direkt neben uns LKW und Autos vorbeifuhren. Im wahrsten Sinne des Wortes erschwert wurde die Aktion durch das Gewicht von ca. 2,5 Tonnen, das natürlich auch relativ massive (und schwere) Reifen erfordert. Trotzdem haben wir das alles bravourös gemeistert und kamen letztendlich mit einer Stunde Verspätung in Calama an, wo wir unmittelbar vor dem Flughafen einen guten Standplatz gefunden haben. Nach letzten Packhandlungen und der Vernichtung unserer Restbestände an Rotwein und Schokolade haben wir noch für ein paar Stunden auf den Vordersitzen geschlafen, bevor wir um 7:55 Uhr unseren Flugmarathon Calama – Santiago – Madrid – München begonnen haben.
Bis auf die etwas nervigen Zwischenstopps waren die Flüge eigentlich wunderbar und wir konnten die Zeit zum Schlafen, Lesen, Filmgucken und Schreiben von Blogartikeln nutzen. Einen Tag später und um 11:15 Uhr kamen wir etwas geschafft wieder in München an, von wo aus wir mit dem Fernbus weiter nach Nürnberg zu meinen Eltern fahren wollten. Es war nur nicht ganz klar, welchen Bus wir schaffen, entweder 11:45 Uhr oder 13:15 Uhr, je nachdem wie schnell die Gepäckausgabe funktioniert. Und genau hier lag der Knackpunkt: Nicht die Dauer war das Problem, sondern die Gepäckausgabe an sich! Denn weder Katjas noch mein Rucksack wollten auf dem Förderband auftauchen. Als dieses dann abgestellt wurde, haben wir unsere Rucksäcke als vermisst gemeldet und warten nun ab, wann sie uns zugestellt werden. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was gewesen wäre, wenn unsere Rucksäcke beim Hinflug verloren gegangen wären… Dementsprechend hatten wir noch genug Zeit, um ein schönes Erdinger Weißbier auf den Schock zu trinken, bevor wir dann den nächsten Fernbus nach Nürnberg genommen haben.
PS: Dort sind wir dann am Nürnberger Bahnhof ausgestiegen und nicht – wie eigentlich mit meinen Eltern verabredet – am Flughafen. Nur eine Kleinigkeit und eine kurze weitere Wartezeit, aber es passte irgendwie zu unseren Heimreiseproblemen…
PPS: Und natürlich haben wir auch noch unser Netzteil vom Surface im Bus vergessen, was uns jetzt – wenn es gefunden wird – für 15 Euro nach Hause geschickt wird. Es können also noch Wetten abgeschlossen werden, was eher bei uns ankommt, unser Netzteil oder unsere Rucksäcke!
Dr. Gerhard Aust
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