Jeder Urlaub hält ja so seine Besonderheiten bereit. War es letztes Jahr in Namibia noch die umfangreiche Drohnengenehmigung, die mich Stunden meines Lebens gekostet hat, so war es für die USA auf jeden Fall die Routenplanung. Obwohl die Ziele für die drei Wochen bereits sehr schnell fest standen, lag der Teufel im Detail. An welchem Wochentag ist man in Las Vegas? Bloß nicht am Wochenende, sonst kosten Hotels schnell mal das zwei- bis dreifache des „normalen“ Preises… Routenplanung Nr. 2… Oh, an diesem Tag sind die Foto-Touren durch den Antelope-Canyon bereits ausgebucht? … Routenplanung Nr. 3 … Beim Grand Canyon gibt es neben dem meist-besuchten South-Rim auch noch ein spannendes North Rim, das man natürlich nicht mal eben einfach so kombinieren kann, da ist dummerweise so ein Canyon dazwischen … Routenplanung Nr. 4 … Wie jetzt, die Zeltplätze können doch nicht ein halbes Jahr vorher schon komplett ausgebucht sein??? … Routenplanung Nr. 5… Der Prozess zog sich wirklich eine Weile aber irgendwann hatten wir es dann geschafft, die Route stand fest und alle Unterkünfte waren gebucht. Hotels haben wir uns nur in San Francisco gebucht, sonst sind wir auf Zeltplätzen.
Nach unseren guten Erfahrungen im letzten Jahr mit Geländewagen und zwei Dachzelten war dies eigentlich auch unsere präferierte Wahl für die USA. Dumm nur, dass diese Art des Reisens wohl absolut unüblich ist. Wenn überhaupt gab es Auto mit einem Dachzelt für maximal zwei Personen. Da Katja nicht wirklich bereits war, die Zusammensetzung unserer Reisegruppe nochmal ergebnisoffen zu diskutieren, fiel das Dachzelt als aus. Ein Wohnmobil, das man in Amerika und allen Größen mieten kann, haben wir ebenfalls schnell abgewählt, da es einerseits nicht wirklich geländegängig ist (ich sage nur Neuseeland) und da zusätzlich zur recht hohen Miete auch noch eine Meilenpauschale fällig wird – bei unserer geplanten Strecke auch nicht wirklich optimal. Und so reifte die Idee, einfach einen SUV zu mieten und zwei Zelte mitzunehmen. Katja und ich hatten uns ja bereits für Patagonien ein sehr gutes Hilleberg-Zelt gekauft, für die Mädels haben wir kurzerhand noch ein zweites bei Kleinanzeigen gekauft.
Bei vier mal 23kg Freigepäck waren wir zuversichtlich, alles Nötige transportiert zu bekommen und zeitweise waren wir sogar so optimistisch, vier Campingstühle mit einzupacken. Die Realität hat uns dann aber gestern Abend gegen 21:30 Uhr eingeholt, als alle vier Taschen (immerhin je 130l) gut gefüllt, die Gewichtsgrenzen fast ausgeschöpft, aber die Badetaschen noch verstaut waren. Mit dem Argument, dass wir ja so keine Möglichkeit mehr haben, die Beute einer geplanten Shopping-Tour mitzunehmen, hat Katja dann kurzerhand zugestimmt, dass wir die Stühle doch zuhause lassen und einfach bei Walmart welche für 10$ pro Stück kaufen…
Nun war der Tag endlich gekommen und er brach früher an als es uns lieb war: Der Wecker klingelte um 03:15 Uhr, da unser Flug bereits um 06:00 Uhr ab Dresden startete. Dafür klappte aber alles wie geplant und die erste Etappe nach Frankfurt verging wortwörtlich wie im Flug! Die Wartezeit in Frankfurt haben wir erstmal für ein Frühstück beim Bäcker genutzt. Für das obligatorische Urlaubs-Bier war es uns dann doch noch etwas zu früh :-)
Kurz vor 10 Uhr war dann auch schon Boarding und los ging es mit einer Boing 747. Bella und Lilly haben die ausgiebige Tablet-Zeit genossen und wir natürlich den ein oder anderen Film. Durch die Zeitverschiebung war die Landung für 11:30 Uhr Ortszeit geplant, d.h. es gab während des Fluges keine geplante Schlafenszeit. Das frühe Aufstehen hat aber seinen Beitrag geleistet und so haben wir alle zumindest zwei Stunden geschlafen.
In San Francisco angekommen, wartete die übliche Immigration-Schlange auf uns, die war nach der Hälfte aber netterweise aufgrund der Kinder abkürzen durften. Nach allem, was ich bereits von den Interviews bei der Einreise in die USA gehört hatte, waren wir echt überrascht, wie problemlos das bei uns funktioniert hat und so konnten wir kurze Zeit später unser Gepäck und dann auch unser Auto abholen. Hier hat es das Glück wieder gut mit uns gemeint: Da wir drei Wochen unterwegs sind, hat die nette Damen bei der Abholung extra nochmal die Schlüssel getauscht und uns einen Chevrolet Tahoe mit gerade einmal 2.000 Meilen gegeben, mit Allrad und mehr als genug Platz für uns und unser ganzes Gepäck. Damit werden wir sicherlich noch unseren Spaß haben!
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