Leider blieb uns der Wunsch am Ende des letzten Blogeintrages verwehrt und es war auch am nächsten Tag keine Wetterbesserung in Sicht. Dementsprechend hat sich mein Fotomotiv, die Petrohue-Wasserfälle mit Vulkan im Hintergrund zum Sonnenaufgang, ebenfalls erledigt und wir sind lieber noch ein wenig liegen geblieben. Nach dem Frühstück sind wir noch ein Stück den Vulkan Osorno hinaufgefahren, waren irgendwann aber in so einer dicken Nebelsuppe, dass wir wieder umgekehrt sind, denn ohne Sicht lohnt sich das auch nicht so wirklich. Nun hatten wir also noch den ganzen Tag zur Verfügung und wussten nicht so recht, was wir damit anfangen sollen. Die ständigen heftigen Regenschauer haben und die Lust auf Outdooraktivitäten ziemlich vermiest und so haben wir uns darauf beschränkt, die Dörfer Puerto Octay und Frutillar zu besichtigen und die Küstenstraße entlang des Lago Llanquihue zu fahren. Interessanterweise haben diese Orte eine deutsche Vergangenheit, die auch heute noch stark zu spüren ist. Die Schilder mit „Kuchen“ fanden wir ja noch ganz lustig, aber als wir dann in Frutillar ein Haus in Form einer Kuckucksuhr gesehen, war es für uns doch ein wenig zu viel des Guten… ;-)
Sogar eine recht schicke Seebrücke gab es, in deren Hintergrund man den Vulkan gesehen hätte (sowas kann die Ostsee definitiv nicht bieten!), aber wie bereits erwähnt, gab es heute nur die Seebrücke und keinen Vulkan. So richtig glücklich werden wollten wir hier aber nicht, denn nach der tollen und oft auch einsamen Natur in den letzten Wochen waren über-deutsche, fast schon kitschige Dörfer nicht wirklich das, worauf wir Lust hatten. Also haben wir dort nur kurz Halt gemacht und sind weiter nach Puerto Montt gefahren, einer Industrie- und Hafenstadt, die nach Lonely Planet so ziemlich das Gegenteil von sehenswert ist. Aber da wir am nächsten Morgen bereits im 8:00 Uhr unser Auto am Flughafen abgeben mussten, war die Schönheit der Stadt erstmal nebensächlich.
Viel zu früh waren wir also im Hotel und unsere Stimmung war etwas niedergeschlagen. Und was hilft in solchen Fällen? Genau, etwas Leckeres zu essen! Zielsicher hat Katja bei Tripadvisor ein Fischrestaurant herausgesucht, das sicherlich nicht zu den schlechtesten der Stadt gehört, und wir haben die schlechte Stimmung mit einer herrlichen Meeresfrüchteplatte für zwei Personen vertrieben. Besser gesagt zwei, denn es gab eine Auswahl an kalten und an warmen Meeresfrüchten. Ich bleibe bewusst allgemein, denn bei einigen Sachen haben wir absolut keine Ahnung, was wir da eigentlich gegessen haben :-) Und bei manchen wissen wir auch, dass wir es nicht nochmal essen wollen… Spätestens mit der Dessertvariation war dann auch das letzte bisschen schlechte Stimmung verflogen und wir sind zufrieden zurück ins Hotel gefahren. Dort hieß es dann, die Rucksäcke flugfertig zu machen und die verbliebenen Bestände an Bier, Wein und Rum zu leeren. Schwieriger gestaltete sich das mit unseren Gaskartuschen, mit denen wir uns in einem Anflug von Übermut in Punta Arenas eingedeckt hatten. Unsere Mehrtageswanderungen mit Tütenfutter, für das man nur ein wenig heißes Wasser benötigt, waren deutlich sparsamer als erwartet und ein paar Mal waren wir ja auch essen. So haben wir am Ende nur drei der sechs Kartuschen benötigt und mussten diese schweren Herzens zurücklassen, obwohl wir genau wissen, dass wir für die Atacama wieder neue kaufen müssen. Brennbare Sachen sind nun mal verboten in Flugzeugen…
Um 6:00 Uhr morgens klingelte der Wecker und wir haben nach einem kurzen Frühstück die paar Kilometer zum Flughafen zurückgelegt. Dort wurden wir schon von einer Mitarbeiterin des Vermieters erwartet, die die Rückgabe ohne Beanstandungen abgewickelt hat. So wünscht man sich das! Danach ging es mit dem Flugzeug von Puerto Montt erst nach Santiago und von dort aus gleich weiter nach Calama, wo wir Jorge 2.0 in Empfang genommen haben. Wieder ein Toyota 4Runner, dieses Mal aber in dunkelblau, was gleich schon ein vertrautes Gefühl in uns geweckt hat. Nach einem Einkauf in einer großen Shoppingmall (währenddessen ich diese Zeilen schreibe und das Auto bewache, denn ein Fotokollege hatte mich gewarnt, dass ihm hier das Auto aufgebrochen wurde und die Rucksäcke mit Zeltausrüstung geklaut wurden!), geht es weiter nach San Pedro de Atacama, wo wir die restlichen Tage bleiben wollen, um uns das Valle de la Luna, die Lagunen und Vulkane (endlich!) und die Tatio Geysire anzusehen. Wie der Name Atacama WÜSTE schon sagt ist es hier WARM, das Thermometer zeigt angenehme 25 Grad an und wir haben strahlend blauen Himmel. Also eine gute Gelegenheit, sich nach dem kalten Süden wieder etwas aufzuwärmen!
Dr. Gerhard Aust
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