So wie der der gestrige Tag geendet hat, so beginnt der heutige. Es regnet erst einmal! Wir sitzen dies bei einem ordentlichen Frühstück aus, und machen uns dann kurz nach 9 Uhr auf den Weg nach Kingscote. Gleich am Ortsausgang von Penneshaw gabeln wir eine sehr nette Berlinerin auf, die per Anhalter nach Kingscote will. Da dies ebenfalls unser Ziel ist und wir uns in Italien auch über Unterstützung gefreut hätten, nehmen wir sie mit.
Unsere erste Aktion an diesem Morgen besteht in der spontanen Besteigung eines Aussichtspunktes, der einen schönen Blick über die Insel bietet. Nicht weit dahinter gings dann über eine Gravelroad zur Cliffords Honey Farm, bei der wir Honig von reinrassigen ligurischen Bienen erstsanden haben und uns zusätzlich ein Honig-Eis gegönnt haben. Die Bienen kommen übrigens tatsächlich aus Italien, da es dort angeblich die besten Bienenstämme der Welt gab. (Mittlerweile gibts die aber nur noch in Australien) Nachdem wir unser Eis verputzt hatten, was übrigens sehr lecker war, gings weiter zur Emu Ridge Eucaluyptus Distillery. Wir Saufnassen waren natürlich der Meinung, dass es sich bei einer Distillery um Eukalyptus-Schnaps handeln muss. Wir waren dann jedoch ein bisschen enttäuscht, als sich herausstellte, dass es bei der Distille nur im die Herstellung von Eukaluyptusöl handelt. Dafür gabs aber ein zahmes Kangaroo, das als Waisenkind von der Besitzerin aufgezogen wird.
Nachdem wir unsere Einkaufstour abgeschlossen hatten ging es zur Duck Lagoon bei der angeblich Koalas beobachtet werden können. Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, um dort hin zu kommen. Ich bin durch Pfützen „gedonnert“ die so tief waren, dass Skippy’s Fontäne so hoch war wie er selbst, um dann feststellen zu müssen, dass weder der Name noch die Beschreibung auf diesen Ort zutrifft. Aber von Vorne, Duck Lagoon bedeutet so viel wie Enten Bucht. Jedoch waren keine Enten sondern Gänse da. Darüber hinaus sollte man Koalas sehen, was leider auch nicht der Fall war. Dank Gerhards guter Augen konnten wir auf dem Rückweg doch noch 2 Koalas in den Bäumen sitzen sehen.
Etwas gegen 14 Uhr waren wir dann in Kingscote und haben unseren zusätzlichen Passagier abgesetzt. Da der Nachmittag nach jung war sind wir kurz entschlossen noch zu Emu Bay gefahren, in der wir Pelikane beobachten konnten. Im Anschluss daran sind wir, wieder über Nebenstraßen zur Stokes Bay gefahren. Dort gibt es zwar nicht viel mehr als Strand, der ist dafür aber besonders hübsch. Auf unserem Rückweg nach Kingscote haben wir dann eine weitere tierische Erfahrung gemacht, wir haben Wallabys gesehen.
Wieder auf dem Zeltplatz haben wir schnell gegessen um rechtzeitig zur Pinguin Führung um 20:30 Uhr da sein zu können. Diese war sehr interessant und Pinguine haben wir auch gesehen. Wundert euch nicht dass die Bilder schwarzweiß sind und extrem rauschen, aber das einzige Licht war ne rote Taschenlampe…
Der erste verschlafene Blick aus dem Seitenfenster hat ein paar Flecken blauen Himmels versprochen, weshalb wir doch gleich mit einem guten Gefühl aufgestanden sind. Leider wurden diese Flecken während der einstündigen Autofahrt zur Westseite der Insel immer kleiner, bis wieder der hässliche Wolkenbrei von gestern den Himmel gefüllt hat. Daher haben wir erstmal auf den Flindes Chase National Park verzichtet und sind zum nahegelegenen Hanson Bay Sanctuary gefahren, wo man für 2,50 AUD p.P. einen Koala Walk machen konnte. Neben jeder Menge Vögel, Wallabies und Kangaroos haben wir auch ein paar Koalas in den Bäumen erspähen können, die allerdings sehr weit oben saßen. Und so süß wie Chrystal war auch keiner davon! :-)
Nach einem kurzen Zwischenstopp an unserem Campingplatz, bei dem wir uns Strom für die Mikrowelle geholt haben, um unsere Beef-Pie warm zu machen, sind wir weiter zu den Kelly Hill Caves gefahren. Dort haben wir uns erstmal mit einem Kangaroo Island Park Pass (49 AUD p.P.) gekauft, der uns den Eintritt in verschiedene Sehenswürdigkeiten auf der Insel ermöglicht. Unter anderem auch zur Show Cave Tour in der oben genannten Höhle, die man auch als Rentner-Tour bezeichnen könnte. Auf gut ausgebauten Wegen und ein paar Stufen hat man hier in 45min die wirklich sehr schöne Tropfsteinhöhle besichtigt. Trotz dieses einfachen Weges sind auch hier schon welche umgedreht, was aber wohl nicht am Weg, sondern eher an den 200kg erotischer Schwungmasse lag…
Neben dieser Tour für rüstige Entdecker wird einmal täglich auch ein zweistündiges Adventure Caving angeboten, wo es dann richtig zur Sache geht. Bei den Wetteraussichten mussten wir natürlich nicht lange überlegen ob wir das mitmachen! Als wir den Eintritt bezahlen wollten hat sich die Tante im Visitors Centre aber geweigert, uns den Studenten-Rabatt zu geben, weil wir keine australischen Studenten sind. Und das, obwohl ihr Kollege uns ne Stunde vorher den Rabatt auf den kompletten K.I.-Pass ohne Probleme gewährt hat! Hilft ja nix dachten wir uns und sind wieder zurück zum Auto um das fehlende Geld zu holen, aber ein bissel angepisst waren wir natürlich schon. Als wir zurückgekommen sind war die dämlich Kuh gerade mit einer neuen Gruppe zur Show Tour aufgebrochen und der nette Kollege war wieder da, der uns selbstverständliche ohne Diskussionen den Rabatt gegeben hat. Manchmal meint es das Schicksal doch gut! Mit ihm haben wir dann auch die Tour gemacht, und die war wirklich einsame spitze. Mit Helm und Stirnlampe bewaffnet gings so richtig in die Tiefen der Höhle, teilweise mussten wir uns auf dem Bauch liegend nur mit den Füßen durch Felsspalten schieben. Ein Erlebnis das wir bestimmt nicht vergessen werden!
Nach dem Abendessen (es gab Carbonara) sind wir nochmal in den Flinders Chase NP aufgebrochen um dort den Sonnenuntergang zu erleben. Leider war dieser aufgrund der Wolken wieder mal kaum sichtbar, so dass wir weder die Remarkable Rocks noch den Admirals Arch so gesehen haben wie man sie eigentlich sehen sollte. Morgen früh also nochmal das Ganze. Als Entschädigung gabs dafür jede Menge Robben zu sehen, und auf der Rückfahrt einen Schnabeligel sowie Possums und Wallabies.
Nachdem wir gestern Abend bei der Admirals Arch, d.h. dem natürlichen Bogen an der Felsküste waren und leider keinen Sonnenuntergang bewundern und fotografieren durften, wollten wir es heute noch einmal bei den Remarkable Rocks probieren. Um in South Australia einen Sonnenaufgang fotografieren zu können muss man spätestens 6:40 Uhr an Ort und Stelle sein. Also sind wir 5:45 Uhr aufgestanden und eine dreiviertel Stunde mit Tempo 40 dorthin gegurkt. Dieses „rasante“ Tempo mussten wir anschlagen, da uns aller Nase lang entweder ein Possum, ein Wallaby oder ein Huphup vors Auto gerannt ist und wir es sonst nicht mehr hätten erbremsen können. Bei der Fahrt zu den Remarkable Rocks deutete sich jedoch schon an, dass es eventuell schwierig werden könnte mit einem Sonnenaufgang, was sich dann natürlich aus bestätigt hat. Dieser Mangel an Farbe und Licht trug natürlich nicht grad zu Erheiterung der Stimmung bei Gerhard bei, der jetzt nicht nur Müde sondern auch unzufrieden war.
Eine leichte Besserung seine Gemütslage brachte dann das anschließende Frühstück, aber eine gewisse Verstimmung war den ganzen Tag zu spüren. Naja…es kann halt nicht immer Alles klappen. Danach sind wir noch mal kurz beim CapeDu Couedic vorbei gefahren, bei dem es einen sehr schönen Leuchtturm zu sehen gab. Ich brauche hier eigentlich nicht mehr zu erwähnen, dass der mangelnde blaue Himmel auch hier keine Begeisterungsstürme auslöste. Darüber war es auch noch kalt! Ich muss zwar schätzen, aber es hatte heute bestimmt nicht mehr als 20°, wenn nicht noch weniger. Aber man muss das Gute in allem sehen…ich hab wenigstens meine Pullover und die Jacke nicht umsonst mitgenommen.
Unsere nächsten Ziele waren die Vivonne und die Seal Bay. Erstere sollte ein sehr schöner Strand sein, was wir leider nur erahnen konnten, denn es war wieder mal besonders trüb. Bei Zweiterer handelte es sich um ein weiteres Highlight von KI, denn es gab eine freilebende Seelöwen-Kolonie zu bestaunen. Diese ist übrigens die drittgrößte Kolonie von Seelöwen weltweit und umfasst knapp 1000 Tiere. Diese liegen zwar nicht alle auf einem Haufen aber schon gut verteilt am Strand rum und schlafen. Da grad weder Brunft- noch Paarungszeit ist, lagen die „Alten“ eigentlich nur am Strand rum. Dafür haben aber die Pups (Jungtiere) mehr Aktion gemacht. Deren Mütter sind nämlich wenn sie jagen gehen mindestens 3 Tage und Nächte unterwegs, was für die Kleinen noch zu anstrengend ist, weshalb sie alleine bei der Kolonie bleiben. Da es aber so ganz alleine ein bisschen langweilig ist fangen sie an zu spielen. Besonders viel Freude scheinen sie dabei zu haben, wenn sie entweder Möwen jagen oder die Alten ärgern können. Sind halt auch nur Menschen :-)
Nach diesem schönen Erlebnis haben wir uns dann wieder Richtung Penneshaw aufgemacht, da wir von dort morgen früh wieder aufs Festland übersetzen. Den restlichen Abend haben wir damit verbracht noch einmal Pinguine zu gucken und den fehlenden Schlaf auszugleichen.
Dr. Gerhard Aust
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