Was sorgt für größere Urlaubsstimmung, als ein Wecker der um 04:30 Uhr klingelt? Und dieses Mal ist es nicht mal meine Schuld, weil wir ausnahmsweise mal nicht wegen eines Sonnenaufgangs so früh aufgestanden sind, sondern die Fähre zurück aufs Festland um 05:30 Uhr ging… Was tut man nicht alles um 50 AUD zu sparen! Frisch und munter würde ich uns nicht bezeichnen, als wir den kurzen Weg zum Fährhafen hinter uns gebracht haben. Auf dem Schiff haben wir uns dann erstmal einen Cappuccino und einen Schoko-Muffin gegönnt (der lustigerweise in der Mikrowelle warm gemacht wurde). Irgendwie haben wir aber die Schaukelei nicht so gut vertragen wie auf der Hinfahrt, ob das nun an der Dunkelheit, dem frühen Aufstehen oder der ja schon länger andauernden Segel-Abstinenz liegt können wir nicht mit Sicherheit sagen J
Wieder zurück auf dem Festland haben wir uns erstmal auf den erstbesten Parkplatz gerettet und haben nochmal zwei Stunden gepennt, bevor wir dann deutlich fitter kurz nach neun aufgebrochen sind. Außerdem muss man erwähnen, dass wir mittlerweile wieder strahlend blauen Himmel und Sonnenschein haben, das ist doch wirklich unfair oder??? Da sind wir drei Tage auf Kangaroo Island, und genau in diesen drei Tagen ist Mistwetter. Kaum sind wir wieder auf dem Festland wird’s besser… Da heißt es Daumen drücken dass wir die Great Ocean Road bei schönem Wetter erleben dürfen!!
Auf dem Weg haben wir noch kurz einen schicken Strand im Second Valley angeschaut, bevor wir dann weiter nach Victor Harbour zum Einkaufen gefahren sind. Neben einem ordentlichen Rump-Steak hatten wir auch mal wieder Lust auf Würstchen, die wir ja bislang immer im 500gr Paket im Supermarkt gekauft haben. Da der Metzger im Einkaufszentrum jedoch eine sehr schöne Würtschenauswahl hatte, haben wir beschlossen mal ein paar verschiedene zu probieren. Wir hatten eigentlich an drei bis vier Paar gedacht. Der folgende Dialog zeigt was draus wurde:
Wir: Können wir auch verschiedene Würstchen mischen?
Er: Natürlich, kein Problem, wenn ihr wollt mach ich auch von allen Würstchen nur eine.
Wir: Ehrlich?
Er: Na klar.
Wir: Okay, dann eine von jeder Sorte.
Er: Ist das euer Ernst?
Wir: Ja!
Er: Wirklich?
Wir: JA!
Er: Okay, das dauert ein paar Minuten… :-)
Am Ende sind wir also mit neun verschiedenen Sorten rausgegangen (und da haben wir schon 5 Sorten weggelassen). Es gibt z.B. Angus-Beef, Sweet Mustard, Pork & Fennel, Country Style, Pork & Veal, Lamb with Mint usw. Das wird ein Spaß! Um den kleinen Hunger zwischendurch zu bekämpfen haben wir uns außerdem noch eine 12er Packung Zimt-Donuts gekauft, für sage und schreibe 2,20 AUD. Das war wirklich mal ein Schnäppchen!
Die weitere Fahrt führte uns durch eine durchaus schöne Landschaft, die aber keine herausragenden Sehenswürdigkeiten geboten hat. Einziges Fotomotiv, das während der Fahrt mitgenommen werden musste, war der „Big Lobster“, eine riesige Pappmache-Figur die ein Restaurant ziert, und sogar Erwähnung in unserem Baedeker gefunden hat. Seht selbst:
Heutiges Ziel ist der Ferienort Robe, wo wir auf einem sündhaft teuren Campingplatz stehen. Sei es nur wegen dem Feiertag am Montag, wegen dem alle Aussies selbst campen gehen, aber 39 AUD ist schon wirklich heftig. Sogar am Uluru haben wir „nur“ 38 AUD bezahlt, und das ist ja nun wirklich mitten in der Pampa. Aber was solls, ändern kann man es nicht, und wenigstens ist ein Strand in der Nähe. Den haben wir zwar aufgrund der immer noch kühlen Temperaturen nicht zum baden genutzt, aber beim Sonnenuntergang hat er einige schöne Fotomotive geboten. Und ja, die Würstchen waren echt lecker!!!
Manchmal muss man auch getrennte Wege gehen! Mein Weg war relativ kurz, denn ich hab mich einfach nochmal im Bett herumgedreht als Gerhards Wecker klingelte. Gerhards Weg allerdings führte ihn direkt zum Strand und zum Sonnenaufgang, der natürlich fotografiert werden wollte. Die Quittung für meinen mangelnden Enthusiasmus bekam ich allerdings gleich nach dem Aufstehen, als mir Gerhard mitteilte er sei nicht zufrieden mit dem Ergebnis und ich sollte das nächste Mal gefälligst wieder mitkommen um ihn zu beraten. Naja, stellt sich die Frage was schlimmer ist, ein nörgelnder Freund oder um 6:30 aufstehen?!
Das Frühstück war aber geeignet um die Laune zu heben, denn es gab Pancakes (dt.: Pfannkuchen, Eierkuchen, Plinsen, damit auch alle Regionen verstehen was ich meine). Danach gings los in Richtung Naracoorte Caves. Das sind aber nicht nur einfach Höhlen, sondern sie haben sogar Weltnaturerbe Status, also ein Must Have. Den Status haben die Höhlen aber nicht ihrer selbst Willen, sondern aufgrund der vielen Knochen von Urtieren die darin gefunden wurden. Auf einer Fläche eines Olympischen Schwimmbeckens wurden mehrere Meter tief Knochen gefunden die teilweise 500.000 Jahre alt sind, was sehr sehr selten vorkommt. Unteranderem wurden dort Urkangaroos gefunden, die bis zu 3 Meter groß werden konnten und die zwar den Körper eines Roos hatten, der Kopf jedoch sah eher aus wie der eines Koalas. Die Höhlen an sich waren aber auch schön. Wir haben uns gleich Drei angesehen, da die Führung für die Victoria Fossil Cave erst 14:15 losging und wir davor noch 2 Stunden überbrücken mussten.
Als wir dann wieder aus Naracoorte aufbrachen war es bereits Nachmittag und wir mussten uns etwas sputen. Deshalb sind wie relativ zügig an Mount Gambier und dem Blue Lake vorbeigefahren, um nach Portland zu kommen. Der Blue Lake ist übrigens ein Vulkansee, der sich in einem erloschenen Krater gebildet hat. Aufgrund irgendwelcher chemischen Prozesse wechselt der See zwischen November und März seine Farbe von Braun in ein helles Türkisblau. Wir hatten Glück, der See war Blau.
Auf dem weiteren Weg nach Portland und zum Cape Bridgewater mussten wir nicht nur die Uhr wieder um eine halbe Stunde vorstellen (es sind jetzt 11 Stunden unterschied), sondern es zog auch eine Nebelbank auf. Mit einem möglichen Sonnenuntergang hatte es sich damit also erledigt.
Bis Portland sind wir dann auch garnicht mehr gekommen, da wir auf dem Wege zum Cape Bridgewater über ein Camp mit Sellplätzen für Wohnmobile gestolpert sind. Das war zwar ein bisschen merkwürdig, da der Besitzer im Urlaub war und angeblich immer mal einer vorbei schaut. Die Leute meinten wir sollten uns einfach hinstellen und dann morgen bezahlen. Also gesagt getan, wobei wir uns gleich neben 4 Sachsen platziert haben. (Die sind doch überall!) Wir sind auch gleich ins Gespräch gekommen und haben einen sehr netten Abend mit Tischtennis spielen und erzählen verbracht.
Dr. Gerhard Aust
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