Die heutige Nacht war wieder mal so richtig kalt, scheinbar nur 8°C, da kann man sich denken wie wir in unseren Sommer-Ultralight-Schlafsäcken gefroren haben. Abhilfe konnten da nur lange Hose sowie zwei Schichten Fleece-Pulli schaffen. Das hätten wir am Anfang echt nicht gedacht dass wir so oft unsere Pullis brauchen! Den morgendlichen Fotoausflug zum Sonnenaufgang haben wir uns heute nach einem kurzen Blick aus dem Fenster geschenkt, es waren einfach zu viele Wolken um gegen 6:00 Uhr Motivation aufbauen zu können.
Nach dem Frühstück sind wir erstmal zur Touri-Info gefahren, um uns mit Kartenmaterial für die geplanten Wanderungen zu versorgen. Man muss wirklich lobend erwähnen, dass der Blue Mountains National Park keinen Eintritt verlangt, aber dafür versuchen sie an jeder Ecke das nötige Geld einzutreiben. So gibt es nicht wie sonst kostenlose Karten, sondern man muss pro Karte inkl. Broschüre 6 AUD zahlen. Da wir ja aber mindestens zwei Tage bleiben wollen haben wir beschlossen, das als Spende zu sehen und die Investition zu tätigen. Die nächste Geldquelle, die Parkplätze in Three-Sisters-Nähe, für die man 4,80 AUD PRO STUNDE zahlt, haben wir aber umgangen und sind einfach ein Stückchen weiter gelaufen… Nachdem die Route feststand haben wir uns mit Bergschuhen ausgestattet, den dicken Pulli angezogen, Regenjacken eingepackt und sind losgelaufen. Da man auf dem Weg an dem ein oder anderen Wasserfall vorbei kommen sollte habe ich natürlich auch mein großes Stativ mitgeschleppt, was tut man nicht alles für schöne Fotos…
Zuerst ging es 900 Stufen (in Worten: NEUNHUNDERT) über die Giant Stairways nach unten, und dabei sind wir schon so ins Schwitzen gekommen dass wir schnell unsere Pullis ausgezogen haben. Unten angekommen führte der Weg durch einen richtigen Regenwald, mit großen Farnen und jeder Menge Vögel, die für die entsprechende Geräuschkulisse gesorgt haben. Zu meiner Freude gab es auch wirklich tolle Wasserfälle! Katja war dann zeitweise etwas gelangweilt (oder sogar genervt), weil ich mir natürlich die ein oder andere Fotopause nicht verkneifen konnte. Insgesamt haben wir für den Weg so ca. 5 Stunden gebraucht, die reine Gehzeit lag dann wohl doch eher etwas darunter…
Wieder zurück bei Skippy sind wir noch schnell einkaufen gefahren, und dann gings zurück zum Zeltplatz um etwas zu Essen. Das frühe Essen hat nämlich entscheidende Vorteile: Man kann den frisch geputzten Barbecue für die Nachfolger so richtig einsauen, und man hat danach noch genug Zeit zum Sonnenuntergang an die Three Sisters zu fahren, bei denen wir ja gestern leider knapp die Goldene Stunde verpasst hatten. Heute hat es ein bissel mehr geleuchtet, aber dafür gab es keinerlei Sonnenuntergang. Zum Glück haben wir mindestens morgen noch einen Versuch! Ganz witzig war noch die Unterhaltung mit einem anderen Fotografen aus England, der ähnlich ausgestattet war wie ich und mit dem wir deswegen schnell ins Gespräch gekommen sind…
Wie die letzte hat auch diese Nacht die Zwiebeltechnik erfordert. So einigermaßen warm gehalten war es dann doch relativ schwierig dem Wecker um 06:00 Uhr zu folgen und für den Sonnenaufgang aufzustehen. Katja hat zwar bis zum Parkplatz der Three Sisters alles brav mitgemacht, aber dort hat sie sich dann doch lieber wieder ins Bett verkrochen. Ich hatte auch kein schlechtes Gewissen mich auf den Behinderten-Parkplatz direkt an der Aussichtsplattform zu stellen, denn wer freiwillig so früh aufsteht… J Erstaunlicher Weise kamen dann nach und nach noch andere Gleichgesinnte, ich glaube es waren fast mehr Stativträger als gestern Abend. Das soll noch einer verstehen! Die Zeit vor dem Sonnenaufgang (auch als blaue Stunde bezeichnet, obwohl sie nicht länger als ne halbe Stunde ist) hat sich leider nicht wirklich gelohnt, es gab kaum Färbung in den Wolken. Der Sonnenaufgang war dann aber doch halbwegs in Ordnung, so dass ich mir wenigstens nicht ganz umsonst den Arsch abgefroren habe.
Danach sind wir wieder zurück zum Zeltplatz und haben erstmal kräftig gefrühstückt, schließlich stand heute wieder eine Wanderung auf dem Plan. Von Wentworth Falls aus wollten wir ins Valley of the Waters laufen, allein der Name klingt ja fototechnisch schon sehr verheißungsvoll! Das Wetter hat es leider wieder nicht gut mit uns gemeint und es war neblig und hat immer mal genieselt, aber die meiste Zeit waren wir sowieso mitten im Regenwald. Der Weg war echt spektakulär, was insbesondere auch durch einen Erdrutsch letztes Jahr noch verstärkt wurde. Dadurch war der Weg an manchen Stellen eher „freestyle“ und es gab ein paar Bachquerungen. Da ich ja für ein Wasserfall-Foto sowieso immer durch irgendwelche Bäche krieche, hat uns das aber nicht sonderlich abgeschreckt.
Neben diesem spannenden Weg gab es auch jede Menge schicke Wasserfälle, die man gar nicht alle auf einem Foto festhalten konnte. An den Wentworth Falls angekommen haben wir uns für den landschaftlich schöneren Rückweg über den National Pass Track entschieden. Eigentlich hatten wir uns das für morgen vorgenommen, aber die Zeit hat noch ausgereicht und das Wetter sieht nicht so aus als würde es wirklich besser werden. Nach ungefähr sieben Stunden waren wir dann wieder am Auto, und hatten trotz Marschverpflegung einen riesen Hunger.
Zurück am Zeltplatz haben wir deshalb alle Gewichts- und Cholesterin-Bedenken über Bord geworfen und haben uns sage und schreibe 500gr Linguine alla Carbonara gegönnt. Das war vielleicht geil!!! Danach waren wir natürlich so richtig vollgefressen, und der Rotwein hat sein Übriges getan so dass ich sogar freiwillig auf den Sonnenuntergang verzichtet habe. Abgesehen davon war der heute Abend sowieso nicht existent, da es wieder mal geregnet hat, wir haben also alles richtig gemacht.
Es gibt Tage die man lieber streichen möchte. Heute war so ein Tag! Angefangen hat alles mit unserer kleinen Wanderung zu einem der Wasserfälle von gestern. Dieser hat ein ganz tolles Fotomotiv abgegeben (ein potenzielles Wandbild), jedoch ist dem Fotografen bei der Aufnahme eine kleine Panne unterlaufen…es war nicht alles drauf. Da wir jedoch beide das Motiv so toll fanden, haben wir beschlossen heute noch mal schnell hinzulaufen und das Foto einfach noch einmal zu machen. Gesagt getan, wir sind eine halbe Stunde den Hang runter, dann stand Gerhard 1 Stunde im Wasser und dann sind wir wieder 45 Minuten hoch gelaufen. Es war also doch nicht ganz so kurz wie in unserer Erinnerung. Bei der anschließenden Begutachtung der Bilder wird uns dann klar, es ist nicht derselbe Ausschnitt, sondern ein Stück weiter unten, so dass man die Stufen des Wasserfalls nicht mehr so schön sieht. Frust macht sich breit. Sollte der ganze Vormittag für die Katz gewesen sein? Nein, so einfach hat sich Gerhard dann nicht geschlagen gegeben. Er ist NOCHMAL nach unten gelaufen. Ich allerding habe kapituliert, denn nach der Wanderung gestern hatte ich schon beim ersten Mal meine liebe Mühe wieder hoch zu kommen und ein auf ein zweites Mal an diesem Tag hatte ich keine Lust. Ich hab also im Auto gewartet und gelesen wären Gerhard runter gerannt ist. Zu meiner Überraschung stand er nach nur einer Stunde total kaputt und wie ein Schwein schwitzend wieder am Auto und meldete Vollzug. Diesmal mit dem gewünschten Foto und total nassen Füssen.
Mittlerweile war es schon nach 14 Uhr und wir hatten keine Lust auf noch mehr Wasserfälle, weshalb wir uns auf den Weg nach Sydney gemacht haben. Bevor wir allerdings auf den Zeltplatz fahren konnten mussten wir noch Geld holen und wollten auch gleich noch etwas einkaufen. Da sich dies in einem Einkaufszentrum gut verbinden lässt, haben wir eines in Sydney angesteuert. Obwohl wir noch lange nicht im Zentrum waren, waren wie in jeder großen Stadt die Parkplätze knapp, weshalb es nur ein Parkhaus gab. Normalerweise sind diese nicht hoch genug, weshalb wir bis jetzt noch nie in eins reingefahren sind. Diesmal allerdings stand dran, dass man bis zu einer Höhe von 4,40m einfahren könnte. Das stimme zumindest soweit, da es für die untere Etage zutraf. Im Obergeschoss, wo man automatisch hingeleitet wurde, war dann eine Baustelle und wir wurden eingewunken. Voller Vertrauen auf den Einweiser und die Latte, welche Anzeigt bis zu welcher Höhe man durchfahren kann, sind wir also weiter gefahren. Doch weit sind wir nicht gekommen, denn plötzlich macht es ein hässliches Geräusch und wir wissen, WIR SIND ZU GROSS! Vorsichtig und ohne weiteren Schaden anzurichten sind wir rückwärts wieder raus und mussten wenden, um wieder aus dem Parkhaus raus zu kommen. Dabei fällt dem Menschen im Bauanzug PLÖTZLICH auf, dass irgendjemand die 2,20m-Latte höher gehängt hat und wir deshalb nicht da schon was gemerkt haben. Wieder draußen haben wir dann erst mal den Schaden begutachtet. Gott sei Dank ist nichts am Dach direkt kaputt gegangen, aber wir haben oben noch mal einen kleinen Lüftungsschacht, welcher mit einer Plastekappe abgedeckt ist, damit kein Wasser eindringen kann. Diese Kappe hat nun einen Sprung und ist eingedellt. Damit ist unser Kaution wohl dahin.
Nun hatten wir zwar ein demoliertes Auto aber immer noch kein Geld und die Cookies gingen auch zur Neige. Also mussten wir uns etwas weiter weg einen Parkplatz an der frischen Luft suchen und sind dann doch ins Einkaufszentrum. Dort wollte sich der Tag noch etwas versöhnlich stimmen und führte uns zu einem Metzger mit einer riesigen Würstchenauswahl. Wir haben uns für Lamm, Japanisches Rind, Rind mit Knoblauch und Rind mit Waldpilzen entschieden.
Normalerweise kann ein schlechter Tag immer durch ein gutes Essen gerettet werden und auch heute schien sich das wieder zu bewahrheiten. Doch dann geschah etwas, dass Gerhard zutiefst erschüttert hat und an den Grundfesten seiner Motivation gerüttelt hat. Er ist grad mitten am Grillen, da setzt sich ein ziemlich großer Vogel direkt neben den Grill und klaut uns eine der guten japanischen Rindswürstchen. Trotz Rettungsversuch, indem Gerhard dem Vogel die Wurst aus dem Schnabel haut, können wir das gute Teil nicht mehr zurück erobern. An dieser Stelle muss man für all diejenigen die Gerhard nicht so gut kennen anmerken, dass Essen eigentlich die höchste Priorität hat, sogar noch vor fotografieren. Und dann kommt nach so einem sch*** Tag so ein blöder Vogel und klaut ihm die Wurst. Das war einfach zu viel.
Damit der Tag dennoch nicht völlig umsonst gewesen ist, haben wir uns noch mal in die Stadt begeben um Fotos von der Oper und der Harbour Bridge zu machen. Wenigstens das hat heute ohne größere Probleme funktioniert, so dass die Stimmung gegen Ende des Tages wieder besser wurde.
Kaum zu glauben, aber diese Nacht war regelrecht warm, so dass wir auf alle zusätzlichen Klamottenschichten verzichten konnten! Zwar hat es morgens noch immer mal vor sich hin getröpfelt, aber man konnte schon ab und zu ein Stückchen blauen Himmel erahnen. Sollte es nach dem besch*** Tag gestern heute etwa ein toller Tag werden? Nach dem Frühstück sind wir zum Bahnhof gelaufen und mit dem Zug (@ Micha: war nur Nahverkehr, sorry J) ins Zentrum gefahren.
Ausgestiegen sind wir am Circular Quay, und dort hat man die Hauptattraktionen direkt vor der Nase: Opera House und Harbour Bridge. Und bei beiden haben wir uns darauf beschränkt, den Anblick von außen zu genießen! Die Oper soll mal eben schlappe 60 AUD Eintritt kosten, und ist von innen mit Sicherheit nicht mit der Semperoper zu vergleichen, da sie einfach viel jünger und schmuckloser ist. Den Vogel schießt aber die Harbour Bridge ab. Der berühmte Bridge-Climb, in dem man 2-3 Stunden über den Bogen der Brücke läuft, kostet sage und schreibe 200 AUD pro Person! Umgerechnet insgesamt 300 € für dieses Vergnügen waren uns dann einfach viel zu heftig, zumal man vom Pylon Lookout als Student für 4 AUD einen nahezu identischen Ausblick hat (das folgt dann morgen!). Nichtsdestotrotz sind die beiden Sachen von außen einfach nur spektakulär und machen Sydney zu einem der absoluten Highlights unserer Reise!!!
Der erste Weg führte uns wie gewohnt in die Touri-Info, wo wir uns wieder an die Empfehlung anderer Deutscher erinnert haben: Es gibt in Sydney Stadtführungen von einheimischen Guides, die bis auf ein freiwilliges Trinkgeld kostenlos sind, und das bei 3 Stunden quer durch die Stadt latschen! Um die Zeit bis 14:30 Uhr zu überbrücken haben wir vorher noch eine Hafenrundfahrt gemacht, die in 75 Minuten einen sehr guten Einblick gegeben hat. Das besondere an Sydney ist nämlich der natürliche Hafen, der Fjord-ähnliche Arme hat, die komplett mit Wohnungen zugepflastert sind. Toller Ausblick inklusive, ich möchte nicht wissen was ein Sydneysider für seine Wohnung bezahlt. Das teuerste Haus liegt wohl bei 90 Mio AUD… Positiv erwähnen muss man außerdem das tolle Wetter, das sich im Laufe der Hafenrundfahrt eingestellt hat, wir hatten endlich mal wieder blauen Himmel und Sonne! (Das letzte Bild ist ein Schmankerl speziell für meinen lieben Schwiegervater ;-) )
Im Anschluss sind wir zum Startpunkt unserer Stadtführung gelaufen, wo sich noch ca. 20 andere versammelt hatten. Bis auf ihre etwas quietschige Stimme war die Führerin wirklich klasse, und hat sich bei ihren Erzählungen auf interessante oder lustige Fakten beschränkt, anstelle uns mit sinnlosen Zahlen zu überhäufen. Z.B. wurde das Geld für den Bau des Parlaments durch die Vergabe von Rum-Lizenzen beschafft, was das nur wieder über die Politik aussagt… In den drei Stunden haben wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten abgelaufen und hatten dementsprechend ziemlich platte Füße.
Da wir (oder ich?) rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder an unserem Platz von gestern sein wollten, haben wir uns danach beeilt zurück zum Zeltplatz zu kommen. Dummerweise haben wir nicht kapiert, dass wir dazu an der vorletzten Haltestelle umsteigen müssten, wodurch wir natürlich erstmal zu weit gefahren sind. Am Bahnhof sahen wir dann scheinbar so hilflos aus, dass sofort ein Aussie kam und gefragt hat was wir suchen, und uns dann prompt und sehr genau den Rückweg per Bahn erklärt hat. Schon ein wirklich freundliches und hilfsbereites Völkchen!
Diese Irrfahrt hat natürlich ein bisschen Zeit gekostet, und so ist uns der Sonnenuntergang voll durch die Lappen gegangen. Wenigstens ein bissel blaue Stunde konnte ich noch abfassen, bevor es dann wieder finstere Nacht war. Aber auch die hat natürlich mit der Kulisse ihren Reiz, weshalb ich mich wieder nicht zurückhalten konnte. Besonders beim zweiten Fotopunkt in der Nähe der Harbour Bridge habe ich es dann ehrlich gesagt übertrieben und die arme Katja allzu lang im Auto sitzen lassen… Asche auf mein Haupt, aber der Ausblick war einfach zu genial!
Dementsprechend war es dann auch schon nach zehn als wir endlich wieder am Zeltplatz waren und uns um unsere Hup-Hup-Steaks in Buschplfaumen-Marinade kümmern wollten. Dummerweise waren die Lichter am Barbie schon aus, weshalb wir uns auf den Herd in der Küche beschränkt haben. Dazu sollte es eigentlich gebratene Auberginen geben, aber ein sehr neugieriges Possum fand die wohl auch sehr schmackhaft und saß kackfrech mitten auf unserem Brett und hatte schon ein paar verputzt. Als dann auch noch so ein komischer Falter darauf saß haben wir sie lieber entsorgt, die Viecher hier gehen mir echt langsam auf den Keks…
Wenigstens bleibt mir nach den langen Fotoabenden meistens ein Sonnenaufgang erspart und so haben wir auch heute wieder „ausgeschlafen“. Nach Kuchenfrühstück (2 Stück Mud Cake) gings wieder mit dem Zug in die Stadt. Unser erstes Ziel war der Sydney Tower, dort wollten wir das Vierer-Ticket mit Tower, Aquarium, Wildlife und Oceanworld für 50$ kaufen. Mit bedauern mussten wir allerdings feststellen, dass die Dame in der Touri-Info nicht mehr up to date war und es dieses Ticket zu diesem Preis nicht mehr gab. In der Hoffnung, dass wir dieses günstigere Ticket doch noch bei einer Touri-Info kaufen können, sind wir quer durch die halbe Stadt gelaufen um die selbige zu finden. Nachdem wir den Punkt an dem angeblich die Info sein sollte dreimal umkreist hatten, stellte sich jedoch heraus das diese geschlossen war und die allgemeine Stimmungslage sackte noch mehr ab.
Aus Frust über die Unfähigkeit der Info-Angestellten und das nicht Vorhandensein der Info, war Gerhard zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dazu zu bewegen auf den Tower zu gehen, weshalb wir erst mal zum Aquarium gelaufen sind. Laut Baedecker sollte dies besonders schön sein, weil man durch Glassröhren geht und quasi mit den Haien schwimmt. Aufgrund der schon verstrichenen Zeit und der enormen Kosten (jetzt kostet das Ticket 80$) habe ICH mich dafür entschieden nur das Aquarium und den Tower zu besuchen. (Gerhard war zu diesem Zeitpunkt unlustig und erzählte wirres Zeugs von wegen aus Sydney abreisen…Männer!) Gesagt getan, als endlich mal jemand eine Entscheidung getroffen hatte und wir zwischen Seekühen, Schnabeltieren und Haien standen war die Stimmung wieder besser. Wie ich schon erwartet hatte, haben wir ziemlich lange für die Besichtigung gebraucht, so dass es schon gegen 2 Uhr war als wir wieder in der Sonne standen.
Da sich bei so viel Bewegung irgendwann der Hunger meldet und wir kein Lunch dabei hatten sind wir nach Chinatown gegangen. Dort wollten uns verschiedene „Marktschreier“ in ihre Restaurant zerren, aber wir hatten uns etwas Einfacheres vorgestellt. In weiser Voraussicht der Überforderung hatte ich mich schon in der Touri-Info informiert, wo man gut und billig essen kann. Der Tipp den wir dort bekommen haben, war im Gegensatz zur Auskunft gestern Gold wert. Wir sind also in einen sogenannten Food Court gegangen und dort waren ganz viele kleine „Imbissstände“ (insgesamt bestimmt 20) die ihre Auswahl mit Bildern plakatiert haben. Man konnte sich also von ganz verschieden Ständen Sachen aussuchen und hat sich dann an die allgemein verfügbaren Tische und Stühle gesetzt. Bisschen wie eine Mensa, nur mit mehr Auswahl. Das Essen war wirklich sehr lecker und günstig. Wir haben uns für ein indonesisches-malayisches Fischgericht mit Nudeln, ein japanisches Teriaki Hühnchen mit Reis und gedämpfte Teigtaschen entschieden. Alles in Allem hat uns der ganze Berg Essen keine 25$ gekostet.
Sehr gut gesättigt gings im Anschluss daran in die Paddys Markets. Das ist ein überdachter Trödelmarkt auf dem man neben Klamotten und Gemüse auch Schnulli kaufen konnte. Wir haben dieses ebenfalls sehr günstige Angebot genutzt indem sich Gerhard einen AUSTralia Pullover gekauft hat und ich mir ein T-Shirt mit einem Huphup drauf. An den schön bemalten Boomerangs konnten wir ebenfalls nicht vorbei gehen. Unser Timing war übrigens perfekt, denn während wir uns dem Shoppingvergnügen hingaben, hat es draußen geschüttet.
Am Ende hat sich der Kreis dann doch noch geschlossen und wir sind auf den Sydney Tower. Die Wolken hatten sich wieder gelichtet und teilweise schien auch schon wieder die Sonne. Leider war der Blick auf die Harbour Bridge und die Oper durch depperte Hochhäuser verdeckt, aber man hat einen schönen Überblick über den Hafen bekommen.
Der Rest des Tages war wieder für Nachtaufnahmen reserviert. Wir sind deshalb wieder zum Zeltplatz gefahren, haben das Stativ geholt und sind mit Skippy wieder zum Mrs Macquaries Point gefahren. Insgesamt waren wir wiedermal bis 22 Uhr unterwegs und ich muss hier nochmals anmerken, dass ich es nicht sozial von den Lesern finde, dass immer wenn ich mich mal beschwere sich alle auf Gerhards Seite schlagen! Ich bin der arme Tropf der stundenlang zur Langeweile verdammt ist und sinnlos irgendwo rum sitzt! SO das musste mal gesagt werden.
p.s: Die Ausrede, es lohnt sich doch, zieht nicht.
Durch meine Nachtaufnahmen-Orgien, die natürlich auch gestern Abend wieder stattfinden mussten, konnte ich es Katja einfach nicht antun, den Sonnenaufgang an der Oper genießen zu müssen. Der Regen und die Wolken heute haben dann auch dafür gesorgt, dass es mir nicht besonders leidgetan hat. Was ich mir da nur wieder hätte anhören müssen, wenn wir tatsächlich so früh reingefahren wären… :-) Da ist ein gemütliches Frühstück doch schon ein deutlich besserer Tageseinstand!
Leider wollte das Wetter aber nicht besser werden, und so haben wir unseren erneuten Ausflug nach Sydney rein und auf den Harbour Bridge Pylon und zum weltberühmten Bondi Beach erstmal nach hinten verschoben, schließlich wollen wir da ein bissel besseres Wetter haben. Stattdessen haben wir uns bei der Touri-Info an der Südostküste erkundigt, ob der eklige Schaum nun endlich vom Strand weg ist, und haben uns nach positiver Auskunft auf gen Süden gemacht. Auf dem Weg raus aus Sydney haben wir nochmal bei dem Unglücks-Einkaufszentrum angehalten (dieses Mal gleich auf der Straße) und haben uns wieder mit leckeren Würstchen eingedeckt, schließlich ist uns ja beim letzten Mal eine Wurst mit Wangyu-Beef abhandengekommen und wir hatten sowieso noch nicht alle probiert. Heute habe ich mich neben dieser Ersatzinvestition in die japanische Wirtschaft für die europäischen Varianten entschieden (Griechisch, Spanisch und Italienisch), sowie für eine extrascharfe Texan Chili Sausage falls wieder so ein dämlicher Vogel kommt.
Wo wir gerade von meinem persönlichen Staatsfeind Nr. 1 reden, durch Zufall habe ich heute in einer Touri-Broschüre einen interessanten Bericht gelesen, es handelt sich dabei nämlich um einen KOOKABURRA. Zitat: „This unique and handsome (ich bin da anderer Meinung!) bird is a member of the Kingfisher family and is known for ist laughing call (davon konnten wir uns überzeugen nachdem er unsere Wurst gefuttert hatte). Kookaburras can be seen from suburbs and townships to open woodland and being meat eaters, THEY HAVE BEEN KNOWN TO SNATCH A SAUSAGE FROM THE BARBECUE or from the hand of an unsuspecting picnicker.“ (Cartoscope Coastalexplorer – Sydney to Melbourne Touring Route, 2011, S. 10. Heutzutage muss man mit Zitaten ja vorsichtig sein… :-D) Das Fahndungsfoto seht ihr hier, um Mithilfe aller wird dringend gebeten!
Aufgrund des miesen Wetters haben wir uns die landschaftliche schöne Strecke über den Grand Pacific Drive ausgesucht, und wie fast immer wenn wir eine Straße mit so einem besonderen Namen fahren (vom ersten Tag auf der Great Ocean Road mal abgesehen) war der Ausblick doch eher etwas getrübt… Trotzdem war gerade das erste Stück mit der gigantischen Brücke direkt an der Küste echt beeindruckend! Mit besserem Wetter wären hier bestimmt viele tolle Foto- und Bademöglichkeiten gewesen, aber so blieb uns nur die Möglichkeit einfach an allem vorbei zu fahren.
Unsere Rettung war wieder mal das Essen! Spontan hatten wir beschlossen, uns mal wieder einen Burger zu gönnen, und kurz darauf hat uns auch schon das Schild „Gourmet Burger“ angelockt. Auch wenn wir uns nur für schlichte Beef Burger entschieden haben (die anderen waren nicht so unsere Geschmacksrichtung, Rote Beete und son Zeuch..), war es wirklich ein Genuss!
Als Ziel hatten wir uns Jervis Bay ausgesucht, da es hier besonders tolle Strände, nach dem Guiness Buch sogar den weißesten Strand der Welt geben soll. Bei Wolken natürlich nicht mal halb so spektakulär wie es sich anhört… Als Naherholungsgebiet der Sydneysider waren leider auch die Preise der Campingplätze mehr als gesalzen, und eine Campkitchen die wir heute brauchten (es sollte ja mal wieder Lamm-Bolognese geben) haben wir leider auch vergebens gesucht. Nach unendlichem Herumsuchen im Internet haben wir dann beschlossen, wieder die 20km zurück nach Nowra zu fahren, da es hier einen für uns passenden Campingplatz gab. Der hatte zwar schon zu, aber wir haben uns jetzt einfach mal frech hineingestellt und zahlen dann morgen…
Dr. Gerhard Aust
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